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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Rückenschmerzen chronische

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

Schmerzen, deren Diagnosen eine Vielzahl von Krankheitszuständen umfassen, die im Rahmen einer ätiologisch orientierten Diagnostik auszuschließen sind. In den meisten Fällen liegen die zu Rückenschmerzen führenden Veränderungen im Muskel-/ Skelettbereich und haben degenerative oder funktionelle Ursachen (sog. idiopathische Rückenschmerzen). In 90% aller Fälle handelt es sich um unspezifische Rückenschmerzen, bei denen kein oder nur ein irrelevanter pathologischer Befund identifiziert werden kann. Ein großer Teil lumbaler Rückenschmerzen geht einher mit einer muskulären Insuffizienz, die häufig durch einen Bewegungs- und Trainingsmangel hervorgerufen wird. In diesem Zusammenhang spielt die zunächst ärztlicherseits verordnete und damit iatrogen verstärkte körperliche Inaktivität eine bedeutende Rolle. Während Schonung zu Beginn der Schmerzproblematik durchaus sinnvoll ist, kann sie im weiteren Verlauf mehr und mehr zum eigentlichen Problem werden, da der Muskel-, Sehnen- und Bandapparat zunehmend in Dysbalance gerät. Eine muskuläre Insuffizienz kann aber auch durch streßbedingte Überbelastung der Wirbelsäule entstehen. Hierdurch kann es zu Koordinationsstörungen und Fehlinnervation der Muskulatur führen, wodurch wiederum degenerative Veränderungen in allen Bereichen des Bewegungssegmentes begünstigt werden (Psychosomatik, Schmerz).

Literatur

Gerber, W.-D. (1999). Rückenschmerzen. In H.-D. Basler., C. Franz, B. Kröner-Herwig, H.P. Rehfisch & H. Seemann (Hrsg.), Psychologische Schmerztherapie: Grundlagen, Diagnostik, Krankheitsbilder, Behandlung. Berlin: Springer.


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