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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Schabernack

Autor
Autor:
Werner Eberlein

ein handgreiflicher Scherz, den man mit jemandem treibt, im Grunde, um ihn zu blamieren. Der »practical joke«, wie die Engländer ihn nennen, kehrt gleichsam das Sprichwort um: »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen« ; denn man fügt jemandem Schaden zu, um ihn verspotten zu können. Er folgt der bösen Einsicht: »Schadenfreude ist die beste Freude«. Ganz besonders hat man es mit dem Schabernack auf die Würde abgesehen. Während man sich mit der Komik freiwillig über die eigene Würde lustig macht, wird das Opfer des Schabernacks von anderen der Würde entkleidet. Die einzige Verteidigung liegt darin, den Spaß der anderen zu teilen, den Schaden nicht ernst zu nehmen und die Demütigung abzuschütteln. Zu Opfern solch derber Possen werden nahezu nur Leute, von denen man annehmen kann, daß sie nicht die Macht zur Rache haben. Im Schabernack zeigt sich besonders deutlich, wieviel Aggression sich hinter Heiterkeit, Humor und Witz verstecken kann.

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