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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

abgetauchte Jugendliche

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

abgetauchte Jugendliche, Bezeichnung für jugendliche Nichterwerbspersonen bzw. die Dunkelziffer jugendlicher Arbeitsloser, die weder einen festen Wohnsitz nachweisen können noch institutionell eingebunden sind. Ihre Zahl ist in der Bundesrepublik steigend, liegt bei gut 500.000 und damit deutlich höher als die Zahl der offiziell gemeldeten arbeitslosen Jugendlichen. Für diese extrem gefährdete Gruppe fehlen insbesondere Tätigkeiten mit geringeren Qualifikationsanforderungen. Denn: Arbeit und Ausbildung bedeuten in diesem Kontext den Aufbau einer eigenständigen Berufs- und Lebensperspektive, die eine individuelle Zukunftsplanung und eine angemessene Ablösung vom Elternhaus ermöglichen soll. Wird diese Entwicklungsaufgabe nur unzureichend gelöst, kann es zu erheblichen psychosozialen Anpassungsstörungen kommen. Jugendliche nehmen Arbeitslosigkeit eher als Frustrations- und Verlusterfahrung wahr. Ihre Erwartungen auf berufliche Qualifizierung werden enttäuscht und damit jene von den Sozialisationsinstanzen vermittelten zentralen Lebensziele rückblickend entwertet (Jugendarbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit).

Literatur

Engelbrech, G. & Reinberg A. (1998). Jugendliche: Im Sog der Arbeitsmarkt-Turbulenzen. IAB Kurzbericht, Nr. 5.

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