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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Panik

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

Panik ist die kopflose Reaktion, die in einer Gruppe oder einer Masse auf eine plötzliche wirkliche oder vermeintliche Gefahr entsteht und beinahe jeden mitreißt. Alle sind nur noch auf Flucht bedacht, jeder denkt nur noch an sich selbst, auch wenn er im blinden Kampf um seine Rettung am Ende sich selbst schadet. Es ist eigentlich nicht ganz richtig, wenn man die Panik als Massen-Phänomen bezeichnet, denn mit ihr werden ja alle Gruppenbeziehungen spontan aufgelöst. Sie stammt aus dem unbewußten Gefühl, daß in der Gegenüberstellung mit einer vorhersehbaren Gefahr die Bindung in der Gruppe keine Sicherheit mehr bietet, sodaß ein jeder wieder nur auf sich selbst angewiesen ist. Ihren Namen hat die Panik von dem griechischen Hirtengott Pan, einem triebhaften Wesen mit menschlichen und tierischen Zügen, dem antiken Vorgänger des Teufels nach christlicher Vorstellung. Wenn der bocksfüßige, gehörnte und geschwänzte Pan mit seiner Gier zwischen die Menschen fuhr, löste er »panischen Schrecken« aus. Es war im Grunde der Schrecken vor den Trieben, die sein Beispiel herausforderte. In der Panik bricht also das Urtümliche auf, das zuvor mit der Einordnung in die Gemeinschaft gebändigt war.

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