A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Wechselwirkung

Autor
Autor:
Werner Eberlein

auch: Interaktion; zwei oder mehrere Faktoren beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf eine abhängige Variable. Wechselwirkungen lassen sich graphisch darstellen. Sind die Graphen parallel, liegt keine Interaktion vor, d.h. die Haupteffekte, z.B. bei einer Varianzanalyse, sind einfach zu interpretieren. Verlaufen die Graphen gleichsinnig, z.B. beide fallend, spricht man von einer ordinalen Wechselwirkung. Bei einer disordinalen Wechselwirkung verlaufen die Graphen gegensinnig, d.h. ein Graph verläuft fallend, der andere steigend. Bei hybriden Interaktionen ist sowohl ein ordinaler und ein disordinaler Verlauf der Graphen vorhanden. Ein Haupteffekt kann bei fehlender Interaktion oder bei ordinaler Interaktion interpretiert werden. Bei hybriden Interaktionen dagegen kann nur noch für einen Faktor eine allgemeine Aussage getroffen werden, bei disordinalen Interaktionen können keinerlei verallgemeinerbare Aussagen über die Faktoren getroffen werden. Interaktionen kommen in allen statistischen Verfahren vor, die dem allgemeinen linearen Modell verpflichtet sind, wie zum Beispiel der Varianzanalyse und der Kovarianzanalyse, aber auch in Verfahren, die auf nicht-linearen Modellvorstellungen beruhen, wie loglineare Modelle oder Logit-Modelle.

Literatur

Bortz, J. & Döring, N. (1995). Forschungsmethoden und Evaluation (2. Aufl.). Berlin: Springer.


Vorhergehender Fachbegriff im Lexikon:

Nächster Fachbegriff im Lexikon:

Psychology48.com

Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.

Psychologielexikon
Psychologie studieren

Modernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.