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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Gehirnwäsche

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

Als während einer Überschwemmung das Wasser auch in die Arbeitsräume von I.P. Pawlow (der den bedingten Reflex entdeckte) eindrang, mußten die dressierten Hunde fast einen Tag lang um ihr Leben schwimmen. Nach dieser Anstrengung hatten sie fast alle erlernten Reaktionen vergessen. Von dieser Beobachtung leitet sich die Technik her, durch gezielte Überforderung seiner psychischen Leistungsfähigkeit einen Menschen so weit zu bringen, daß er die meisten bisher gelernten Inhalts seines Ich aufgibt und sich nicht mehr gegen neue Inhalte (wie eine bisher abgelehnte politische Überzeugung) wehren kann. Ständige Verhöre, Nachtwachen, körperliche Erschöpfung durch Schlaflosigkeit, Hunger und Durst, Todesangst und Einzelhaft sind Mittel der «Gehirnwäsche», die einen Zusammenbruch der bisherigen Überzeugungen bewirken können und schon oft Menschen dazu geführt haben, unsinnige Geständnisse endlich «freiwillig» der Öffentlichkeit gegenüber abzulegen. Allerdings ist ein solcher Überzeugungswandel oft nicht von Dauer. Wenn der Betroffene wieder in Kontakt mit anderen Menschen kommt, die sein früheres Ich kannten, wird er sich häufig von dem, was während und nach dem Ausnahmezustand der Gehirnwäsche mit ihm geschah, wieder entfernen. Manipulation.

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