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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Herdentrieb

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

der Instinkt mancher Tierarten, die auf ein Zusammenleben in größeren Gemeinschaften (Rudeln) angewiesen sind. Die Neigung vieler Menschen, in der Masse mitzutrotten oder die Verhaltensweisen nachzuahmen, die die Mehrheit jeweils angenommen hat, kann nicht mehr als ursprünglicher Trieb aufgefaßt werden. Sie ist ja nicht allen. Menschen eigen. Auch jene, die vorübergehend in einer Masse aufgehen, wollen sich ein ander Mal von ihr absondern und als einzelne fühlen. Ge rade in den Vorgängen der Massenbildung zeigt sich, daß man sich dabei nicht eigentlich einer Herde zugesellen möchte, sondern bestimmte Gefühlserlebnisse sucht, wie sie ähnlich auch in kleinen Gruppen, etwa in der Familie, oder auch einer Paar-Bindung entstehen. Der ursprüngliche Antrieb ist die Libido als Liebesverlangen. Man folgt nicht nur einem Gemeinschaftsbedürfnis, sondern will im Verhältnis zu anderen auch die eigene Bedeutung gesteigert sehen.

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