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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

homo erectus

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

auch homo heidelbergensis, Stadium der Hominidisierung zwischen 1,8 Mio - 0,7 Mio Jahre). Homo erectus zog zumeist in größeren Verbänden, hatte zeitweilig eine Lagerstatt, auf der Beute zusammengetragen und aufgeteilt wurde. Aber man nahm auch von Raubtieren geschlagenes Aas. Homo erectus war der große Wanderer zwischen Afrika und Asien. Er beherrschte die Großwildjagd, dirigierte gefährliches Wild durch Schneisen aus Bränden in Sumpfgelände. Er war ein Planer größerer Züge, wahrscheinlich auch ein trickreicher Koalitionär, der seine soziale Intelligenz durch vorausschauende Einstellungen auf andere Gruppen oder einzelne Mitglieder schärfte. Man hat ihn einen sozialen Logistiker genannt, der eigene Vorteile durch logische Überlegungen über Verhaltensmöglichkeiten anderer abzuschätzen wußte. Die charakteristische Strategie von homo erectus oder heidelbergensis dürfte aber die Vorteilsnahme durch adaptive Kooperation gewesen sein. Gewiß scheint, daß die Ausbildung adaptiver sozialer Strukturen zu spezifisch menschlichen Formen sozialer Intelligenz geführt hat. Die Abschätzung von Reaktionen anderer auf eigene Aktivitäten, sie in Rechnung zu stellen bei Entscheidungen, hat Ähnlichkeit mit dem Denken im Schachspiel. Dies bedeutet, daß sich auf diesem Wege auch rein strukturelle Intelligenz bildet, die in der Semantik versteckte Schlüsse erfaßt.(Evolutionspsychologie).


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