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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Sammeltrieb

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

auch: Kollektionismus, Messie; umgangssprachliche Bezeichnung für den Trieb, der für das extreme sinnlose Sammeln von Gegenständen (z.B. Papierfetzen, Zigarettenstummel) verantwortlich sein soll; ist bei Oligophrenen, Schizophrenen oder Dementen (Psychose) anzutreffen. Sammelleidenschaft ist aber auch bei vielen "normalen Menschen" in Ansätzen beobachtbar (Impulshandlungen, Zwangsstörungen) und gilt als Desorganisationsleiden (engl. "mess": Unordnung, Wirrwarr, Chaos und Schwierigkeiten). Davon Betroffene haben große Probleme, ihren Alltag zu organisieren. Sie haben Schwierigkeiten aufzuräumen, leben im Chaos und bekommen "nichts geregelt”. Sie haben sehr unterschiedliche Teilleistungsschwächen und Talente, was das Erkennen dieses Leidens erschwert. Messie wurde bisher meist nur als "Nebensymptom" von z.B. Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Depressionen diagnostiziert; wird inzwischen als eigenständiges Syndrom auch bereits in Selbsthilfegruppen thematisiert.


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