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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Feuerlaufen

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

augenscheinlich verblüffende, unerklärliche Erscheinung und Technik, auf glühenden Kohlen zu gehen bzw. zu "laufen", die vor allem im südosteuropäischen und asiatischen Raum in Selbsterfahrungsgruppen, beim Outdoor-Training u.a.m. "trainiert" wird und zur Erhöhung des Selbstwertgefühls und positiven Denkens führen soll (Schmerzartisten). Physikalisch ist das Feuerlaufen durch den Ledienfrost-Effekt erklärbar (vergleichbar mit einem Wasser, das auf eine heiße Herdplatte geschüttet wird und zu tanzen beginnt, bis es allmählich erst verdampft). Außerdem ließ sich bei professionellen Feuerläufern beobachten, daß sie mit abscherenden Fußbewegungen die Glutpartikeln abstreifen. Schließlich aber: Durch Ableitungen in der Elektroenzephalographie ließ sich beim Feuerlaufen feststellen, daß im Gehirn massiv Theta-Aktivität produziert wird, und zwar genau über dem sensumotorischen Kontext, in dem die eingehenden Schmerzinformationen entschlüsselt werden. Demnach setzen professionelle Feuerläufer die sensiblen Zonen ihres Gehirns in eine Art "Trance" und blenden schmerzende Signale aus. Die betreffenden Regionen befinden sich in einem schlafähnlichen Zustand, während der Rest des Nervensystems hellwach bleibt und die Anforderungen des Laufens bewältigt.


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