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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Mystik

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

der Versuch, die Geheimnisse des Lebens durch innere Versenkung zu erfassen, im Gegensatz zur verstandesgemäßen Prüfung der Realität auf Grund von praktischer Erfahrungund planmäßigem Lernen. Der Mensch horcht so gleichsam in sich selbst hinein. Das setzt voraus, daß er sich von äußeren Eindrücken weitgehend abkapselt und sich auch zeitweise von seinen unmittelbaren Triebbedürfnissen befreit. Deshalb gehören zur Mystik die Stille, die Isolation, meist auch das Fasten und die sexuelle Askese. Diese Art der Innenschau (Introspektion) hat bei vielen religiösen Menschen im Mittelalter (»Gnosis«) und nach der Reformation (»Pietismus«) eine große Rolle gespielt. Sie grenzt an fernöstliche Praktiken wie Yoga und wirkt sich auch auf moderne Formen wie Meditation und .Autogenes Training aus. In einer seiner letzten Aufzeichnungen definierte Freud: »Mystik, die dunkle Selbstwahrnehmung des Reiches außerhalb des Ichs, des Es.«

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