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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Stimulation

Autor
Autor:
Sonja Margarethe Amstetter

die Anregung oder Reizung und Steigerung von Gefühlen und Begierden. Manchmal werden Bedingungen geschaffen, unter denen gewisse Hemmungen wegfallen, die sonst dem Ausdruck der Triebwünsche entgegenstehen. So werden besondere Orte aufgesucht, oder man begibt sich in eine Gemeinschaft Gleichgestimmter. Oft geht es darum, sich auf einen bestimmten Reiz ganz zu konzentrieren, sich gegen alles andere abzublenden und so die Stimmung hochzutreiben. Manchmal trifft man auf einen Reiz, den man nicht gesucht hat, und den man so überwältigend empfindet, daß man sich ihm völlig hingeben muß. Dann wieder sucht man künstliche Anregungsmittel, sei es in den Vorstellungen, die Literatur, Bildende Kunst, Film, Fernsehen zu bieten haben, sei es in der Hingabe an einen Wachtraum, in dem sonst verdrängte eigene Phantasien hochsteigen. Auch körperliche Aktionen können stimulieren: der Tanz, oder die gezielte Berührung der erogenen Zonen im gegenseitigen Liebesspiel oder als Beginn einer Selbstbefriedigung. Endlich gibt es die Stimulation auf einem sozusagen chemischen Wege, also mit Hilfe von Alkohol und anderen Genußgiften. Die vielfältige Suche nach Reizen und Reizsteigerung ist eine Folge der Einschränkungen, die uns die Kultur, die Gesellschaft und die Ausrichtung auf äußeren Nutzen unter dem Diktat der Vernunft auferlegt haben.

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