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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Telekooperation

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

die mediengestützte arbeitsteilige Leistungserstellung zwischen verteilten Aufgabenträgern und Organisationseinheiten, zielt auf die raum-zeitliche Flexibilisierung arbeitsplatzübergreifender Wertschöpfungsprozesse. Sie enthält drei Blickrichtungen: 1) Die Perspektive der Telearbeit befaßt sich vor allem mit Fragen der individuellen Gestaltung von Arbeitsstrukturen und -inhalten unter den Bedingungen räumlicher Verteilung und Mobilität sowie einer geeigneten informationstechnischen Unterstützung, z.B. durch innovative Informations- und Kommunikationssysteme. 2) Die Perspektive des Telemanagements befaßt sich mit der Koordination und Führung innerhalb telekooperativer Strukturen. Hierbei stehen Fragen der Führung verteilter Mitarbeiter und die Auswirkungen des Medieneinsatzes auf Prozesse der Kooperation im Vordergrund. Die Telemanagement-Perspektive untersucht, wie eine solche verteilte Aufgabenerfüllung koordiniert werden kann (Arbeitsorganisation). 3) Die Perspektive der Teleleistung befaßt sich mit den resultierenden (Informations-) Produkten, die mit Hilfe von Telemedien auch über räumliche Entfernungen hinweg angeboten, nachgefragt und ausgetauscht werden können. Teleleistungen bilden die Grundlage für neue Formen marktlicher Koordination wie global vernetzte Märkte und “Electronic Commerce”. Telekooperation kann somit als Bindeglied zwischen neuen Formen der Arbeitsplatz- und Organisationsgestaltung fungieren. Erst wenn telekooperative Arbeitsformen im Kontext organisatorischer Strategien der Innovation zur Anwendung kommen, lassen sich weitergehende Nutzenpotentiale realisieren. Telekooperations-Systeme erlauben es dann, die Fähigkeit von Organisationen zur Kooperation nach innen und außen zu verbessern und Organisationen zu einer schnellen und permanenten Marktorientierung zu befähigen. Virtualisierung als Strategie organisatorischer Innovation auf Basis der Telekooperation bietet hierfür insbesondere unter den Bedingungen hoher Produktkomplexität und unsicherer Märkte die Strategie der Wahl (Neue Technologien).

Literatur

Reichwald, R., Möslein, K., Sachenbacher, H. & Englberger, H. (2000). Telekooperation – Verteilte Arbeits- und Organisationsformen (2. Aufl.). Berlin: Springer.


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