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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Mimik menschliche

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

Ausdrucksbewegungen, Gesichtsausdruck, Mienenspiel, Signale der emotionellen und affektiven Verständigung zwischen Menschen durch Bewegungen der Gesichts- und Augenmuskulatur. Menschliche Mimik ist in ihren Grundzügen aufgrund der gemeinsamen stammesgeschichtlichen Wurzeln der Mimik der Menschenaffen ähnlich. Zu Prototypen des Gefühlsausdrucks, deren kulturunabhängiger Charakter gesichert ist, zählen Überraschung, Angst, Ärger und Wut, Ekel, Trauer, Freude und Glück (Emotionen-Klassifikation). Auch wenn man unterschiedliche Intensitäten und Mischungen nicht berücksichtigt, gibt es noch mehr universelle menschliche Ausdrucksformen: Schmollen, Formen des Begrüßens – z.B. Augengruß, mehrere Ausdrucksformen des Spotts, einen fragenden Gesichtsausdruck, Flirtverhalten, Verlegenheit, Scham, Schäkern mit Kindern, Arroganz und Verachtung, Imponieren, Bejahen, Verneinen, Eifersucht u.a. Bereits Darwin wußte auf Grund seiner Reiseerfahrungen und seiner Fragebogenuntersuchung im englischen Empire, daß die Mimik weltweit fast identisch ist, nur wenige Elemente werden tradiert. Wäre sie nicht größtenteils gemeinsames stammesgeschichtliches Erbe aller Menschen, so wäre weltweit eine mimische Vielfalt gegeben wie bei den Sprachen. Wichtige kulturelle Unterschiede findet man bei den verschiedenen Formen des Bejahens und Verneinens sowie beim Grüßen. Wegen der strengen neuromuskulären Koppelung von Emotion und Mimik gelingt Lügen mimisch schlechter als verbal.


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