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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

neuronale Plastizität

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

Eigenschaft des Nervensystem, das kein statisches Netzwerk starr miteinander verbundener Elemente, sondern ein plastisches, lebendes Organ ist, das auf das Wechselspiel zwischen seinem genetischen Programm und seiner Umwelt reagiert und ständig wächst und sich verändert. Dabei treten Veränderungen im Nervensystem nicht nur im Laufe der Entwicklung auf, sondern sie werden auch durch Erfahrungen beeinflußt. Lernen ist dabei die Induktion neuronaler Veränderung aufgrund von Erfahrungen, und Gedächtnis die Aufrechterhaltung und verhaltensrelevante Anwendung dieser Veränderungen. Unter anwendungsbezogenen Gesichtspunkten ist die neuronale Plastizität für die Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Krankheiten interessant. So weisen z.B. einige klinische Beobachtungen auf die Bildung eines zentralnervösen Schmerzengramms (Schmerzgedächtnis) hin (Schmerz, chronische Schmerzen). Die Grundlagenforschung konzentriert sich auf die zentralnervöse Neuroplastizität als Mechanismus bei der Chronifizierung von Schmerzen.

Literatur

Pinel, J. P. 1997. Biopsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.


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