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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Schismogenese

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

von Gregory Bateson geprägter Begriff zur Beschreibung von Unterbrechungen der Kreislaufstruktur des Bewußtseins. Schismogenetische Systeme haben die Eigenschaft "davonzulaufen", d. h., je schlimmer die Dysfunktion ist, desto schlimmer wird das dysfunktionale Verhalten. Viele Systeme differenzieren sich mit der Zeit immer weiter aus. Nach Bateson lassen sich auch in sozialen Interaktionen schismogenetische Abläufe beobachten, die zu einer Eskalation führen können. Beispiele für symmetrische Schismogenese sind Konkurrenz, Rivalität und Rüstungswettläufe; die Aufrüstungen zweier Nationen sind die gleichartigen, sich intensivierenden Handlungen. Ein Beispiel für komplementäre Schismogenese ist Herrschaft-Unterwerfung. Die Schismogenese kann jedoch auch eingeschränkt werden: durch degenerative Kausalschleifen (entgegenwirkende negative Rückkopplungen), entgegenwirkende kumulative Interaktionen oder durch interne oder externe Faktoren.


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