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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Matrixmethode

Autor
Autor:
Klaus-Dieter Zumbeck

kreativitätsfördernde Vorgehensweise, bei der Informationen, Ideen oder Merkmale systematisch miteinander verknüpft werden, um auf diesem Wege neue Kombinationen zu entdecken und zu erarbeiten, an die spontan wahrscheinlich niemand gedacht hätte (Kreativität). Die Verbundmatrix ist die am einfachsten zu handhabende Matrixmethode; sie besteht in der Regel nur aus der Kombination von zwei Dimensionen. Meistens werden dabei “Operatoren” (Vorgänge, Handlungen) mit Probleminhalten kombiniert. Ein Beispiel: “Wie kann man Lebensmittel konservieren?” Der systematische Problemlösungsprozeß (Problemlösen) erfolgt in drei Schritten: 1) Zunächst werden die Typen von Lebensmitteln gesammelt – entweder im Brainstorming oder anhand einer systematischen Produktanalyse. Beispiele: Milch, Mehl Brot, Fleisch, Speiseeis ... 2.) Dann werden bekannte oder denkbare Konservierungsmethoden gesammelt. Auch hierbei sind assoziative Einfälle oder systematische Analysen möglich. Beispiele: Trocknen, Gefrieren, Salzen, Räuchern ... 3) Schließlich werden alle Kombinationen von Lebensmitteln einerseits und Konservierungsmethoden andererseits gebildet. Beispiele: Milch trocknen, gefrieren, salzen, räuchern ...; Mehl trocknen, gefrieren, salzen, räuchern ...; Brot trocknen, gefrieren ...

Nachträglich, d.h. außerhalb der Phase der Ideenproduktion, werden nun alle Kombinationen auf Nützlichkeit und Realisierbarkeit hin beurteilt. Auch bei ungewöhnlichen Kombinationen kann geprüft werden, ob hinter der Idee ein brauchbarer Ansatz steckt: Speiseeis durch Salzen zu konservieren, erscheint sicherlich nicht realistisch. Aber auch salzige Speisen in geeister Form zu servieren, wäre ein denkbarer Ansatz, den zu verwirklichen sich lohnen könnte. Alle Kombinationen lassen sich als die Zellen einer Matrix auffassen. In die Zellen (= Kästchen in der Kreuzung von Zeilen und Spalten) können Bewertungen dieser Kombinationen eingetragen werden, beispielsweise bezüglich Orginalität, Wünschbarkeit und Realisierbarkeit.

Literatur

Preiser, S. & Buchholz, N. (2000). Kreativität. Ein Trainingsprogramm in sieben Stufen für Alltag und Beruf. Heidelberg: Asanger.


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