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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Rauschgifte

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

pflanzliche, tierische oder auch synthetische Stoffe, deren Einnahme Rauschzustände hervorruft. Wie der Alkohol wirken sie auf das Zentralnervensystem und bewirken zunächst eine Enthemmung. Es werden vor allem die Fähigkeiten abgebaut, die in der Entwicklung der Menschenart relativ spät entstanden sind, das abstrakte Denken, die Konzentration, das Sprachdenken. Man kann nicht mehr solange durchhalten und neigt zu viel stärkeren Schwankungen. Bei einigen Drogen wie dem Kakteengift Meskalin oder dem synthetischen LSD steigert sich die Intensität der sinnlichen Wahrnehmung, und es eröffnet sich ein Zugang zu sonst unbewußten Regungen. Mit alledem scheint der Mensch zu einem natürlichen Zustand des Erlebens zurückzukehren und die Einschränkungen der Kultur abstreifen zu können. Doch nach dem Abklingen des Rausches folgt eine »Kater«-Stimmung mit Übelkeit, Kopfschmerz und Depression. Die Enttäuschung soll durch neuen Rauschgift-Genuß übertäubt werden ; es setzt die Sucht ein. Mit wachsender Gewöhnung wird die Droge in den Stoffwechsel eingebaut. Nach plötzlichem Entzug reagiert der Organismus mit quälenden Abstinenzerscheinungen. Die Abhängigkeit von Rauschgiften wird zu einer schweren Krankheit. Aussicht auf Heilung besteht bei fortgeschrittenem Stadium nur in geschlossenen Anstalten, und sie ist auch dort nur gering. Selbst der vorbeugende Kampf gegen den Rauschgifthandel kann die Gefahren kaum mindern. Eigentlich müßte man die Lebensverhältnisse ändern, aus denen so viele nur in den Drogenrausch glauben entkommen zu können.

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