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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Freizeitbudget

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

besteht aus zwei Komponenten: dem Finanzbudget und dem Zeitbudget. Das Finanzbudget gibt die Ausgaben der Bürger für die Freizeit wider und wird jährlich vom Statistischen Bundesamt im Rahmen der Statistiken zur Verwendung des Haushaltsgeldes erhoben. Danach betrug 1996 der Anteil der Freizeitausgaben am ausgabefähigen Einkommen bei allen Haushaltstypen ca.15%, wobei dieser Anteil über die Jahre hinweg gesehen - auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten - konstant geblieben ist. Den größten Teil des Finanzbudgets für die Freizeit machen die Ausgaben für Urlaub, für Fahrten zu Freizeitzwecken und für Radio-Video mit insgesamt ca. 60% aus (DGF, 1998). Das Zeitbudget der Bevölkerung wird ebenfalls vom Statistischen Bundesamt erhoben, zuletzt 1992 (Statistisches Bundesamt 1994). Ein Zeitbudget ist ein Logbuch der Abfolge und der Dauer von Aktivitäten, die von einem Individuum während einer vorgegebenen Zeitperiode ausgeübt werden. Die Erhebung erfolgt i.d.R. durch Tagebücher und Fragebögen. Insgesamt wenden die Deutschen ab dem Alter von 12 Jahren im Durchschnitt der gesamten Woche täglich knapp vier Stunden für Schulbildung, Ausbildung und/oder Erwerbstätigkeit auf. Etwas mehr Zeit wird mit Arbeiten für Haushalt und Familie verbracht. Ein Drittel seiner Zeit schläft der Mensch und mehr als zwei Stunden benötigt er für persönliche Dinge, wie Hygiene, Anziehen und Essen. Den Rest - das sind 20% oder ca. fünf Stunden - nehmen Medien, Gespräche, Sport und Kultur - also Freizeit - in Anspruch. In den einzelnen Bevölkerungsgruppen - z.B. bei Erwerbstätigen, Rentnerinnen und Rentnern sowie Jugendlichen weichen die einzelnen Zeitverwendungen z.T. erheblich voneinander ab .

Die Daten der Zeitbudgeterhebungen zeigen, daß die Zeit für Freizeit nicht so hoch ist, wie häufig angenommen wird: Nach Abzug von Schlaf, Körperhygiene und Essenszeiten müssen normal Erwerbstätige mehr als doppelt so lange in Beruf und Haushalt arbeiten, wie sie Freizeit haben; bei den anderen sozialen Gruppen sieht das Verhältnis günstiger aus.

Literatur

DGF-Deutsche Gesellschaft für Freizeit (1998). Freizeit in Deutschland ´98. Erkrath.

Statistisches Bundesamt (1994). Wo bleibt die Zeit? Bonn.

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