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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Konfundierung

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

confundere: verwechseln, vermischen, zusammengießen, ist dann gegeben, wenn sich die Versuchspersonen, die unter verschiedenen experimentellen Bedingungen beobachtet werden, zusätzlich hinsichtlich nicht kontrollierter bzw. kontrollierbarer Variablen unterscheiden. Beispielsweise ist die interne Validität eines Experiments dann nicht gegeben, wenn ein Teil der Versuchspersonen aufgrund spezieller Motivation einer Versuchsbedingung zugeordnet wird. Die wichtigste Kontrolltechnik ist die Randomisierung, d.h. die zufällige Aufteilung der Versuchspersonen auf die experimentellen Bedingungen, um so eine Konfundierung zwischen Störvariablen und unabhängigen Variablen zu vermeiden. In der Entwicklungspsychologie hat man es mit der deskriptiven Erfassung von Veränderungen in Abhängigkeit vom Alter zu tun; die quasi-unabhhängige Variable der Altersabstufungen und die quasi-abhängige Variable der Verhaltens- bzw. Erlebensausprägungen lassen sich höchstens funktional-deskriptiv in Beziehung zueinander bringen. Der Versuch, monokausal das Altern als erklärende Größe auszumachen, scheitert an den Konfundierungsproblemen von Alter, Kohorte (Generation) und Testzeit (Periode) bei der Erfassung und Erklärung von altersbezogenen Variationen in den Variablen. Nach Schaie (1979) sind die drei genannten Komponenten theoretisch unabhängig voneinander wirksam. Empirisch sind sie insofern konfundiert, als jeweils zwei Größen aus den drei genannten (Alter, Kohorte, Testzeit) die dritte determinieren. Da es drei Möglichkeiten gibt, drei Komponenten zu jeweils einer Zweiergruppe zu kombinieren, folgt aus diesem Entwicklungsmodell, daß über drei Strategien der empirischen Datenerhebung (Querschnittstrategie, Längsschnittstrategie, Zeitreihe) drei Konfundierungen in Rechnung zu ziehen sind.

Literatur

Schaie, K. W. (1979) Methodische Probleme bei der deskriptiven entwicklungspsychologischen Untersuchung des Erwachsenen- und Greisenalters. In P. B. Baltes & L. H. Eckensberger (Hrsg.), Entwicklungspsychologie der Lebensspanne. Stuttgart: Klett-Cotta.


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