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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Variable

Autor
Autor:
Klaus-Dieter Zumbeck

Symbol für eine Menge von Merkmalsausprägungen, veränderliche mathemarische Größe, oft Abk. für Zufallsvariable. Erkenntnisgegenstände (z. B. Personen) lassen sich auf einer eigenschaftspsychologischen Basis nach Merkmalen voneinander unterscheiden, d. h. sie weisen eine bestimmte Variabilität auf. Diese Merkmale werden als Variablen bezeichnet. Sie werden im Rahmen jeweiliger Gegenstandstheorien (z. B. Intelligenztheorien) durch Zuordnung sprachlicher Begriffe definiert. Variablen können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden. 1) Stellenwert für die Untersuchung: Über die Ausprägung und Relationen der Variablen werden in der empirischen Forschung Hypothesen formuliert und geprüft (Operationalisierung, Messung, Experiment). Variablen werden unterteilt in abhängige Variablen (aV) und unabhängige Variablen (uV). Die Veränderung der unabhängigen Variablen hat Einfluß auf die Ausprägung der abhängigen Variablen (z.B. Übung (uV) führt zu einer Leistungssteigerung (aV)). Moderatoren beeinflussen den Zusammenhang zwischen abhängiger und unabhängiger Variable (z.B. kann der Moderator Begabung die Leistungssteigerung beschleunigen). Kontrollvariablen erlauben, eventuelle Störgrößen (z.B. Alter, Geschlecht) festzustellen und die Untersuchungsergebnisse um diese Effekte zu bereinigen (Kovarianzanalyse). Sollten störende Einflüsse vorhanden, sich aber nicht quantifizieren lassen, spricht man von Störvariablen. 2) Art der Merkmalsausprägung: Unterschieden wird zwischen diskreten und stetigen Variablen. Stetige Variablen können unendlich viele Ausprägungen enthalten. Dagegen hat eine diskrete oder kategoriale Variable endlich viele Ausprägungen (z.B. Farben, Anzahl der Geburten). Sie kann als binäre bzw. dichotome Variable in zwei Ausprägungen 0/1 bzw. vorhanden/nicht vorhanden kodiert sein, oder sie kann als polytome Variable mehrere Abstufungen haben. 3) Art der empirischen Zugänglichkeit: Manifeste Variablen werden direkt beobachtet (z.B. Anzahl von Versprechern), während latente Variablen bzw. theoretische Variablen nur indirekt erschlossen werden können: Es wird z.B. vermutet, daß über Verhaltensäußerungen (z.B. zittern, stottern, schwitzen) auf eine zugrundliegende, latente Variable (z.B. Ängstlichkeit) geschlossen werden kann.


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