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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Motivierungspotentiale

Autor
Autor:
Werner Eberlein

beschreiben das Ausmaß, in dem eine Handlungssituation dazu beiträgt, die Motivation eines Menschen anzuregen und ihre Stärke zu bestimmen. Sie gehören neben den persönlichen Motiven zu den wesentlichen Bestimmungsstücken von Motivationszuständen. Für Personen mit einem aufsuchenden Leistungsmotiv (Hoffnung auf Erfolg) ist die Aufgabenschwierigkeit ein bestimmender Faktor für die Stärke des Motivierungspotentials. Für diese Personengruppe enthalten die mittleren Schwierigkeitsgrade, weil sie nicht zu leicht und nicht zu schwierig sind und deswegen am meisten über die persönliche Leistungsfähigkeit aussagen, maximales Motivierungspotential. Personen mit einem meidenden Leistungsmotiv (Furcht vor Mißerfolg) meiden solche Aufgaben. Alle anderen Schwierigkeitsgrade besitzen für sie ein höheres Motivierungspotential. Doch es gibt so viele thematisch unterschiedliche Motivierungspotentiale wie es Motive gibt. Neben dem Leistungsmotiv sind in unserer Gesellschaft das soziale Anschlußmotiv, das Machtmotiv (Motivation, Macht) und das Neugiermotiv (Neugier) von besonderer Bedeutung. Die ihnen entsprechenden Motivierungspotentiale entfalten sich überwiegend im sozialen Miteinander von Menschen (Familie, Beruf, Freizeit). In der Regel enthalten Situationen für Menschen mehrere unterschiedliche Motivierungspotentiale. Bei der Arbeit in Unternehmen wird heute vielfach Gruppenarbeitsplätzen der Vorzug gegeben, bei denen mehrere Personen gemeinsam auf die Unternehmensziele hinarbeiten. Hier existieren neben den leistungsthematischen auch soziale Motivierungspotentiale, die z.B. die Motivation fördern, mit den anderen gut zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus enthalten solche Arbeitsplätze auch machtthematische Motivierungspotentiale, wenn sie die Möglichkeit zur Einflußnahme auf andere beinhalten. Sie fördern die Motivation von Personen mit einem hohen Machtmotiv. Die Möglichkeit, innovativ zu arbeiten, regt das Neugiermotiv an.

Literatur

Kleinbeck, U. (1996). Arbeitsmotivation. Weinheim: Juventa.



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