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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Maine de Biran

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

(Marie) François Pierre Gonthier, 1766–1824, französischer Psychologe, zunächst unter dem Einfluß des von Condillac begründeten Sensualismus, später an Leibniz orientiert. Er unterscheidet Sinnesempfindung (sensation) von Wahrnehmung (perception) und versteht letztere als aktive Tätigkeit. Der Verstand ist nichts anderes als die Gesamtheit der Gewöhnungen des Gehirns. Sein Grundgesetz der Gewöhnung postuliert die fortschreitende Abschwächung der Sinnesempfindung zugunsten der Wahrnehmung. In einer späteren Phase seiner Entwicklung betrachtet Maine das Ich als die erste Tatsache überhaupt, und als die erste Tatsache des Bewußtseins die willentliche Anstrengung. Die Psychologie muß auf dem Wege der inneren Beobachtung und Erfahrung die Elemente des Seelischen bestimmen und daraus das seelische Geschehen herleiten. Maines Werke, darunter sein Tagebuch (1977), die teils posthum erschienen, beeinflussen die Psychologie in Frankreich bis heute und werden derzeit in einer Gesamtausgabe kritisch ediert (Oeuvres, 13 Bde., 1984ff.).


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