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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Schnarchen

Autor
Autor:
Werner Eberlein

laute Atemgeräusche während des Schlafes. Das primäre Schnarchen entsteht durch Turbulenzen des Luftstromes bei der Inspiration, seltener bei der Exspiration; hierbei kommt es zu Resonanzschwingungen insbesondere der Uvula und des weichen Gaumens. Prädisponierende Faktoren sind Verengung/Verschluß der nasalen Atemwege, vergrößerte Tonsillen, Rückenlage und Übergewicht. Alkoholkonsum und die Einnahme von zentral dämpfenden Substanzen (z. B. Benzodiazepine) fördern die Schnarchaktivität erheblich, aber auch zunehmendes Lebensalter. Gesundheitliche Risiken sind mit dem primären Schnarchen wahrscheinlich nicht verbunden; eine allgemeine, wirkungsvolle Therapie ist nicht bekannt. Das obstruktive Schnarchen (“Crescendo-Schnarchen”) entsteht während der Inspiration durch einen partiellen Verschluß des Oropharynx. Es geht mit Sauerstoffentsättigungen des Blutes (bis zu 4%) und nicht selten mit einer kardialen Belastung einher und bricht abrupt, bedingt durch eine kurze Weckreaktion, ab, um nach dem Wiedereinschlafen erneut einzusetzen. Häufig ist es mit einem obstrukiven Schlafapnoe-Syndrom verbunden. Treten Schnarchen und erhöhte Tagesschläfrigkeit gemeinsam auf, muß der/die Betroffene zur weiteren diagnostischen Abklärung an eine Schlafambulanz weitergeleitet werden. Primäres Schnarchen, obstruktives Schnarchen und Schlafapnoe werden heute als unterschiedliche Stadien eines Syndromes angesehen, dessen schwere Formen als “Heavy snorer’s disease” bezeichnet werden.


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