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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Geriatrische Rehabilitation

Autor
Autor:
Sonja Margarethe Amstetter

zielt darauf ab, durch psychosoziale Förderung und medizinische Behandlung den Aktivitäts-Status alter Menschen zu verbessern und - sofern sie vorübergehend in Institutionen leben müssen - diese möglichst schnell nach Hause zu entlassen. Hierzu muß ein Maximum an Alltagskompetenzen vermittelt und die Möglichkeiten sozialer Unterstützung ausgeschöpft werden.

Die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik ist durch eine Zunahme des Anteils älterer Menschen gekennzeichnet. Diese Entwicklung hat zur Folge, daß die Anzahl chronisch Kranker oder Behinderter ebenfalls zunehmen wird. Da sich im Alter oft mehrere Krankheiten gleichzeitig einstellen (= Multimorbidität) ist die Pflegebedürftigkeit besonders groß. In diesem Zusammenhang sind auch körperliche Funktionseinschränkungen zu nennen, die zwar keinen Krankheitswert im engeren Sinne aufweisen, aber mit steigendem Alter wahrscheinlicher werden (z. B. die nachlassende Hör- oder Sehfähigkeit). Eine immer größere Bedeutung erhalten auch psychische Erkrankungen im Alter wie Demenz oder Morbus Alzheimer.

Zur Beurteilung der Einschränkungen von alten Menschen werden - zum Beispiel im Rahmen der Pflegebegutachtung - Aktivitätslisten (= ADL-Status; activites of daily living) herangezogen, mit denen Aspekte der Selbständigkeit im alltäglichen Handeln (vom Zähneputzen bis zum eigenständigen Essen) eingeschätzt werden können. Aufgrund einer solchen Diagnostik lassen sich die Rehabilitationsziele formulieren und ihre Realisierungschancen abschätzen. Unter Selbständigkeit kann man dabei die Möglichkeit eines chronisch Kranken verstehen, Kontrolle über und Verantwortung für seinen Körper und seine Lebensumstände auszuüben (Rehabilitation).

Ein Rehabilitationsziel besteht darin, dem älteren Patienten dazu zu verhelfen, so schnell wie möglich seine Selbständigkeit wiederzugewinnen. Je schneller dies gelingt, um so unwahrscheinlicher sind bleibende psychische Beeinträchtigungen und um so leichter fällt die soziale Reintegration. Hierbei ist die Lebensqualität des Betroffenen die Zielvorgabe der geriatrischen Rehabilitation.

Literatur

Görres, St. (1992). Geriatrische Rehabilitation und Lebensbewältigung. Weinheim: Juventa.


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