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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Schamanismus

Autor
Autor:
Werner Eberlein

auch: Schamanentum, kulturübergreifende Form religiöser Wahrnehmung und Praxis, allerdings ohne eine schamanische Weltkirche oder “heiliges Buch”, das vorschreibt, was richtig oder falsch ist. Dennoch gibt es erstaunliche Ähnlichkeiten schamanischer Vorstellungen und Praktiken über viele Kulturen hinweg, z.B. die heilende Seite des Schamanismus; die Religion der Jäger mit der Notwendigkeit, Leben zu nehmen, um selbst zu überlegen und die schamanische Haltung zum kosmischen Gleichgewicht: Für die Seelen der Tiere, die man zum Leben braucht, müsse man zahlen, und in vielen Gesellschaften fliegt der Schamane zum Besitzer der Tiere, um über den Preis der Tiere zu verhandeln. Von den 70er Jahren an entstanden in den USA und in Europa neue schamanische Bewegungen, die das Erbe der Drogenkultur (Timothey Leary) mit dem seit langer Zeit bestehenden Interesse an nicht-westlichen Religionen, New-Age-Bewegungen und verschiedensten Formen der Selbstverwirklichungsgruppen verbanden, wobei vor allem die populäre Anthropologie (z.B. die Werke Carlos Castanedas) mit zu diesem Aufschwung beitrug (Religion, Kunstpsychologie, New Age, Trance).

Literatur

Vitebsky, P. (2001). Schamanismus. Reisen der Seele, magische Kräfte, Ekstase und Heilung. Köln: Taschen GmbH.


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