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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Interesse

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

»mittendrin sein«, die Anteilnahme an etwas, das uns vorübergehend fesselt oder sogar unsere Handlungen entscheidend mitbestimmt. Mit unseren Interessen haben wir uns mehr oder weniger weit von unseren ursprünglichen Triebbedürfnissen entfernt, die freilich immer noch in ihrem Hintergrund stehen. Eine besondere Bedeutung kommt bei ihnen dem Streben nach äußeren Erfolg, nach materiellen Gewinn, nach Ansehen und Anerkennung zu. So wird Politik offenkundig weitgehend von den Macht-Interessen verschiedener Gruppen in der Gesellschaft bestimmt. Man kann hier aber auch beobachten, wie das Interesse der Politiker von anderen Antrieben gestört wird, etwa im Rivalitätskampf unter Parteigenossen, die doch in der gemeinsamen Sache zusammenstehen müßten. Einzelne politische Führer folgen statt ihrem Interesse einem unbewußten psychischen Komplex, der sie immer wieder scheitern läßt. Hier zeigt sich gleich sam vor aller Welt, was sich auch auf weniger beachteten Ebenen abspielt. Unsere Interessen, über die wir uns Rechenschaft ablegen könnten, bestimmen unser Leben zwar oft mehr als unsere Ideale, aber doch weit weniger, als wir glauben. Sie stehen unter dem Druck des unbewußten Geschehens aus Trieb und Hemmung.Neigung zur Beschäftigung mit bestimmten Gegenständen, Tätigkeiten oder Aufgaben. Sie hängt von den besonderen Begabungen des Individuums (was man gut kann, tut man gerne), von Umwelteinflüssen (vielleicht der Identifizierung mit bestimmten Personen) und von den gesellschaftlich vorgegebenen Möglichkeiten ab. Die Feststellung von Interessen ist vor allem in der Beratung (Berufswahl) bedeutungsvoll. Es gibt für sie spezielle Tests (Berufs-Interessen-Test, Differentieller Interessen-Test), in denen etwa 15 unterschiedliche Interessenrichtungen ermittelt werden (für Musik, Politik und Wirtschaft, Technik und Naturwissenschatten, soziale Berufe, bildende ankern, begeht einen aus unserer kausalen Logik erklärbaren Denkfehler.

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