A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Existentialismus

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

eine von mehreren philosophischen Wurzeln der Humanistischen Psychologie. Wichtige Vertreter sind Martin Buber, Sören Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Gabriel Marcel und Paul Tillich. Der Existentialismus sucht jenseits von absoluten Werten, festen Normen, Rollen und Fassaden den ,,wirklichen" Menschen, in seiner eigentlichen und ,,nackten" Existenz. Fragen nach dem Sein und dem Sinn der Welt werden nicht mehr im Hinblick auf absolute (ewig gültige) Antworten sondern in der Dimension der Zeit gesehen, wobei sich der Mensch in Vereinzelung, Sorge und Angst immer wieder selbst in Frage stellen muß, sich immer auf dem Weg des Selbstwerdens befindet. Das traditionell vorgegebene ,,Wesen des Menschen", das eine ,,objektive" Dimension der Existenz eröffnet hatte, wird also bezweifelt. Statt dessen kann der Mensch nur von ,,innen her", autonom, in seiner Zeitlichkeit und Endlichkeit begriffen werden. Der existentiell gelebte und erfahrene Augenblick gewinnt zentrale Bedeutung. Nicht das, was der Mensch ist, sondern das, wozu er sich jeweils durch die Tat macht, ist sein Wesen. Durch diese Verantwortung und den Entscheidungsspielraum wird gleichzeitig aber auch Autonomie, Identität und menschliche Würde möglich. Buber weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß für den Menschen nicht nur der Bezug zur Welt sondern vor allem auch die Ich-Du-Beziehung als ,,Begegnung" von Bedeutung ist.


Vorhergehender Fachbegriff im Lexikon:

Nächster Fachbegriff im Lexikon:

Psychology48.com

Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.

Psychologielexikon
Psychologie studieren

Modernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.