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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Hartmann

Autor
Autor:
Klaus-Dieter Zumbeck

Eduard von, 1842-1906, in Berlin geborener deutscher Philosoph, der einige Jahre lang Offizier war, bis er wegen eines Knieleidens seinen Abschied nehmen mußte. In der Folge (1867) promovierte er in Rostock und war als Privatgelehrter tätig. Unter anderem beschäftigte er sich mit Ethik, Ästhetik, Christentum und Judentum. Er schrieb mehrere philosophische Werke, in denen er eine Synthese der Philosophien von Arthur Schopenhauer, Gottfried Wilhelm Leibniz, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling und Georg W.F. Hegel versuchte. Sein Hauptwerk, die Philosophie des Unbewußten, erschien 1868 (Unbewußtes). Es war der Versuch, eine philosophische Systematik in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der empirischen Wissenschaften zu erstellen. Hartmann ging dabei davon aus, daß das menschliche Bewußtsein und die gesamte physikalische Wirklichkeit durch den Konflikt zwischen unbewußtem Willen und unbewußter Vorstellung gekennzeichnet sind. "Wille" und "Vorstellung" sah er als antithetische metaphysische Ursachen einer jeglichen Entwicklung und als zwei Seiten des "letzten schöpferischen Urgrundes", des "Allgeistes". Ein anderer Begriff für diesen Allgeist sei das "Unbewußte", Ziel und Zweck der Evolution das Werden von Bewußtsein. Mit diesem Konzept nahm von Hartmann die therapeutische Zielsetzung der Freudschen Psychoanalyse vorweg: "Wo Es war, soll ich werden".


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