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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Monitoring

Autor
Autor:
Werner Eberlein

die Überwachung von Funktionen und Funktionsstörungen, speziell auch die Überwachung von Patienten bzw. Risikoträgern. Durch medizinisches (bed-side) Monitoring werden die Vitalfunktionen von Patienten unter Intensivpflege kontrolliert. Ambulantes Monitoring dient der Überwachung von Menschen unter Alltagsbedingungen, z.B. von Piloten oder Astronauten während schwieriger Aufgaben, oder von Herz-Kreislauf-Patienten durch 24-Stunden-Registrierung des Elektrokardiogramms oder des Blutdrucks. Das Selbst-Monitoring ist eine in der Klinischen Psychologie verbreitete Methode, das Auftreten von Verhaltensstörungen und Krankheitssymptomen vom Patienten selbst registrieren zu lassen, um verhaltenstherapeutische Modifikation zu erreichen.

Das ambulante Monitoring bedient sich heute kleiner Meßwertspeicher zur Registrierung des Elektrokardiogramms und des Blutdrucks (seltener der sog. Biotelemetrie mit Sender-Empfänger-Anordnungen) oder kleiner Meßgeräte, z.B. Asthma-Monitor. Dagegen sind in der Psychologie noch Tagebücher und Fragebögen üblich, und die computer-unterstützte Methodik mit kleinem PC (Palmtop PC) wird erst selten angewendet. Die Verbreitung des Monitoring als medizinische Routinemethodik wird über die Diagnostik und Selbstprotokollierung hinaus auch zu einer Unterstützung und Ausweitung der Selbstkontrolle und Selbstmedikation führen können.

Beim interaktiven Monitoring ist das System programmiert, in Abhängigkeit von den physiologischen Veränderungen, z.B. einer Senkung der ST-Strecke im Elektrokardiogramm, den Patienten mit einem akustischen Signal aufzufordern, Fragen nach den aktuellen Bedingungen zu beantworten.

Für das computer-unterstützte psychologische Monitoring sind vielfältige, aber noch kaum erprobte Anwendungen, u.a. in der Gesundheitspsychologie und Verhaltenstherapie, denkbar. Das computer-unterstützte Monitoring verfügt in den Rekordern nicht nur über große Speicherkapazität für Daten, sondern prinzipiell auch für Expertise, z.B. zur Vermittlung von Copingstrategien, Medikationshinweisen u.a. Maßnahmen.

Literatur

Fahrenberg, J. & Myrtek, M. (Eds.). (1996). Ambulatory monitoring and assessment. Seattle: Hogrefe & Huber.

Petermann,F. (Hrsg.). (1998). Compliance und Selbstmanagement. Göttingen: Hogrefe.


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